Blühende Landschaften und Gärten für die Bienen und co.

Bild: Tanja Schabert
Bild: Tanja Schabert

Im Landkreis Donau- Ries gibt es 3450 Bienenvölker (2014). Das sind im Durchschnitt 2,7 Bienenvölker pro km². Um eine ausreichende Bestäubung zu gewährleisten benötigt es nach Angaben der Bieneninstitute mindestens 3 - 4 Völker pro km².

Was ist ein "ordentlicher Garten"?

Ein ordentlicher Garten. Ein aufgeräumter Garten? Wie definiere ich das? In einem wirklich ordentlichen Garten - da ist ordentlich was los. Bienen, Hummeln, Wespen, Ameisen, Schmetterlinge, leckeres Beerenobst, Igel, Eulen, Rotmilane, Fledermäuse, Molche, Eidechsen... Das ist ein ordentlicher Garten. Alles andere ist steril und langweilig.

 

Aufgeräumter Garten.

Am siebten Tag hat der liebe Gott gesehen, dass alles gut war, und hat  geruht. Er hat am Montag nicht mit Dünger oder Gentechnik angefangen, oder Rasen gemäht, wegen Disteln oder Brennesseln gemeckert. Es war alles ganz prima. Jede Spezies hat ihren Platz im Raum gefunden, Teil eines funktionierenden Netzwerks. Alles total sinnvoll und aufgeräumt im Garten.

 

Bienen sind für die Landwirtschaft unverzichtbar! Blumen sind für die Bienen unverzichtbar!

Die Kornblume war eine wesentliche Haupttracht für die Honigbiene. Wenn man heute durchs Land fährt - überall, wo auf Weizenfeldern und ähnlichen Kulturen keine Kornblumen oder Mohnblumen zur eigentlichen Blütezeit blühen, wurde gespritzt. Das ist eine Katastrophe.

 

Dabei wird politisch sehr auf den sogenannten Erhalt der Kulturlandschaft und den Reichtum der Natur Wert gelegt. Eine artenreiche Natur braucht auch eine Landbewirtschaftung, jedoch keine industrielle Monokultur. Daran geht die Vielfalt zu Grunde. Was hier wirklich los ist, kann jeder selbst bei einem Spaziergang durch die Felder betrachten.

 

Stefan Brand plädiert in diesem Zeitungsbericht für eine bienenfreundliche Landwirtschaft.

Warum können Bienen Rasenmäher einfach nicht leiden?

"Und wäre nicht der Bauer, so hätten wir kein Brot! Und wäre nicht die Biene, so hätt' der Bauer Not!"

Nach der Raps-Blüte gibt es auf den Feldern und Wiesen kaum mehr was zu holen, denn intensive Landwirtschaft und das Mähen der Wiesen vor der Blüte zur Gewinnung von Silage und aus übertriebener Sauberkeit führen dazu, dass lange nicht mehr genug blüht, um all die Bienen zu ernähren. Sie bilden die Nahrungsgrundlage für Vögel und andere Arten. Hierdurch ist die Nahrungspyramide massiv gestört worden. Intensiv bewirtschaftetes Grünland ist durch Überdüngung und vielfache Mahd mittlerweile fast blütenfrei. Jeder kann das selbst beobachten.

 

Auch in den meisten Privatgärten und Straßenbegleitstreifen  sieht es größtenteils leider recht trostlos aus. Zu häufiges Mähen und Mulchen sind die tägliche Realität im Flugkreis der Bienen. Die Bienen leiden an der Artenverarmung.

Zwischen 9.000 und 90.000 tote Bienen pro Hektar Bienenverluste beim Mähen mit modernen Erntemaschinen.

  

Gelbe Monokultur und danach ??
Gelbe Monokultur und danach ??

Maßnahmen und tägliche Praxis der modernen Intensivlandwirtschaft machen 
den Bienen das Leben wirklich schwer.

Zeitungsbericht Wo sind all die Blumen hin ?

Es war einmal eine Wiese

Peter Seeger, 1951

 

Sag mir, wo die Blumen sind.
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Blumen sind.
Was ist geschehn?
Sag mir, wo die Blumen sind.
Mädchen pflückten sie geschwind.
Wann wird man je verstehn?

Wann wird man je verstehn?

 

Wenn Wiesen verbotenerweise zu Ackerland werden, spricht man von illegalem Grünlandumbruch. In Vogelschutzgebieten sind nach Schätzungen des Bund Naturschutz allein im Landkreis Donau-Ries 80 bis 100 Hektar betroffen. Was das bedeutet, zeigt ein Besuch im Donau-Ries.

 

Seit 1984 sind im Donau Ries 3.500 Hektar Wiesen in Ackerland umgebrochen worden. Die meisten davon legal - was für die Insekten und Bienen keinen Unterschied macht. 

 

Die Flächennutzung unterliegt ständigen Veränderungen und zeigt sich langfristig in einem Verlust von landwirtschaftlich nachhaltig genutzter Fläche, beispielsweise durch Infrastrukturerweiterungen und den Bau von neuen Wohn- und Gewerbegebieten. Der Verlust landwirtschaftlich genutzter Fläche erreichte 2007 rund 5 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1983 und entspricht damit einem Flächenumfang von ca. 500 ha. Aufgrund des starken Rückgangs der Dauergrünlandfläche um 19 % konnte die Ackerfläche auf einen Anteil von 78 % leicht ausgedehnt werden. Im Vergleich zu den anderen vier Untersuchungslandkreisen zeichnete sich der Landkreis Donau-Ries im Zeitraum zwischen 1982 und 2002 durch einen stärkeren Grünlandumbruch aus. In mehr als der Hälfte der Gemeinden ging das Grünland um mehr als 25 % zurück. Für 2009 wird ebenfalls von einem starken Grünlandumbruch berichtet. Möglicherweise befürchten Landwirte, dass zukünftig der Grünlandumbruch stärker eingeschränkt wird und wollen daher einem Umbruchverbot zuvorkommen.

 

Seit 2005 sind im Gegenzug gerade mal 35 ha Ackerland in Kulap Maßnahmen umgewandelt, was jedoch hochgelobt wird mit den Worten: "Wir tun ja was!". Sicher ein Schritt in eine richtige Richtung - aber das sind nur 0,05 Prozent der Ackerfläche im Donau Ries!

 

Roundup bzw. der darin enthaltene Wirkstoff Glyphosat tötet Pflanzen ab und entzieht somit vielen Tierarten, vor allem auch Bienen, die Lebensgrundlage. Eingesetzt wird Glyphosat sehr oft in Monokulturen wie Mais und Raps, zunehmend aber auch in privaten (Klein-)Gärten. Die Folgen sind noch nicht final absehbar.

 

Durch den Einsatz von verschiedenen Spritzmitteln und anderer Pestizide muss mit einer Vielzahl an potenziellen Synergieeffekten gerechnet werden.

Nach Erkenntnissen der Wissenschaft sind Bestäuberinsekten regelmässig "Cocktail-Effekten" ausgesetzt. Deren Biologie ist nicht auf Giftstoffe ausgelegt, da sie in ihrer Entwicklung nie Giften ausgesetzt waren, anders als dies Frassinsekten gewesen sind, die sich gegen die von der Pflanze gebildeten Abwehrstoffe schon wehren mussten.  

In intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsregionen sind Bienen und andere Bestäuberinsekten  Pestiziden ausgesetzt – und zwar eben  nicht nur einem , sondern mehreren  gleichzeitig. Synthetische Fungizide, die häufig als bienenungefährlich (B 1) zugelassen sind, können zum Beispiel die Giftigkeit von Pyrethroiden (Brittain, C. / Potts, S. G. 2011) für die Bienen verstärken. Es gilt ebenfalls als erwiesen, dass sich die Gifitgkeit von Thiacloprid in Kombination mit dem Fungizid Propiconazol verdoppelt und in Kombination mit dem Fungizid Triflumizol sogar verdreifacht (Iwasa, T. u. a. 2004). Weitere Studien zeigen in dieselbe Richtung (Biddinger, D. J. u. a. 2012 und Gill, R. J. u. a. 2013).

 

Ein Blümlein  vom Boden hervor
war fröhlich gesprossen im lieblichen Flor.
Da kam ein Bienlein und naschte fein -
die müssen wohl beide füreinander sein.

 

Blumen sind das Lächeln der Erde (Ralph Waldo Emerson)

Es geht auch anders: Vielfalt, Schönheit, Nutzen - Hortus Insektorum 1A Naturgarten

Bienen brauchen Vielfalt. Eine durchgängige, abwechslungsreiche Pollenversorgung über das Jahr hinweg, einen kontinuierlichen Nektarstrom und generell mehr Rücksichtnahme.

 

Ein verzaubernd wilder Garten, der nicht nur begeistert, sondern fasziniert...

 

Der Hortus Insectorum ist ein privater Garten, der beispielhaft mit den drei Zonen (Puffer, HotSpot und Ertrag) aufgebaut wurde und  im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.

Netzwerk Blühende Landschaft

Das Netzwerk Blühende Landschaft zeigt auf, dass in vielen Bereichen anders gehandelt werden kann und darf.

 

Die allgemeine Intensivierung und Rationalisierung der Landwirtschaft und die damit einhergehende Ausräumung und Monotonisierung der Landschaft hat in vielen Landstrichen zu einer drastischen Verarmung der Bienenflora geführt. Zahlreiche Ackerblumen und Heckensträucher sind bereits aus der Feldflur verschwunden und selbst die für Bienen ebenfalls wichtigen Weidekulturen werden heute schon bei aufgehenden Kleeblüten geschnitten, da die Blüten der Pflanze sonst zu viel Nährstoffe entziehen. Ferner findet die Heuernte nicht mehr Mitte Juni, sondern in der Regel bereits Mitte Mai statt, so dass ein erheblicher Teil der früheren Trachtpflanzen überhaupt nicht mehr zum Blühen kommt. Die gezielte Anpflanzung guter Nektar- und Pollenspender wird damit zu einer vordringlichen Notwendigkeit, die nicht nur Imkern, sondern eigentlich jedem Naturfreund am Herzen liegen sollte. Lassen sich doch ergiebige Bienenweiden nahezu an jedem Ort anlegen.

 

An erster Stelle seien hier die Gärten genannt, da sie die für die Entwicklung und Erstarkung der Völker so wichtige Frühjahrs- und Herbstpollentracht liefern.

Artenreiche Natur e.V. ANA

Die ANA will das Internet als Plattform nutzen, um über seine Pläne, Projekte und sonstiges Engagement zu informieren.

 

Die Ziele der ANA sind ehrgeizig und subjektiv etwas anspruchsvoll. Allerdings hat die jüngere Vergangenheit auch gezeigt, dass man diese Ziele unter Einbeziehung aller Bodennutzer durchaus verwirklichen kann, sehr zum Nutzen unserer heimischen Natur!

 

Die Biodiversität ist eine Lebensgrundlage für das menschliche Wohlergehen, weshalb ihre Erhaltung von besonderem Interesse ist.

Kleingärten

Die Kleingärten in Deutschland nehmen schätzungsweise eine Fläche von 300 Quadratkilometern ein  (Die Landwirtschaft 186.700 Quadratkilometer). Diese Gartenfläche lässt sich jedenfalls insekten- und bienenfreudlich gestalten. hier gibt es für jeden was zu verwirklichen, im Kleinen wie im Großen.

Flächennutzung

Deutschland hatte im Jahr 2011 eine Fläche von 357.138 Quadratkilometern. Zur Gesamtfläche zählen unter anderem landwirtschaftlich genutzte Flächen, Waldflächen, Siedlungs- und Verkehrsflächen und Gewässer wie Seen, Flüsse, Kanäle und nahe Küstengewässer wie das Wattenmeer.

 

Wie Deutschlands Fläche genutzt wird, steht in Grundstückskatastern. Danach teilte sich im Dezember 2011 die Gesamtfläche folgendermaßen auf:

  • 52,3 % der Gesamtfläche wurde landwirtschaftlich genutzt. Das sind 186.771 km². Diese Zahlen schließen Moor- und Heideflächen mit ein.
  • Wälder wuchsen auf 30,2 % der Gesamtfläche, also auf 107.814 km².
  • Die Siedlungs- und Verkehrsfläche (SuV-Fläche) ist die drittgrößte Nutzungsart. Sie nahm Ende 2011 13,4 % – also 47.971 km² – der Gesamtfläche in Anspruch. Zur SuV-Fläche zählen neben Gebäude- und Freiflächen für Wohnen, öffentliche Zwecke oder Gewerbe und Betriebsflächen (ohne Abbauland) auch Erholungsflächen und Friedhöfe.
  • Seen, Flüsse, Kanäle und nahe Küstengewässer nahmen 2,4 % (8.576 km²) der deutschen Fläche ein.
  • Die restlichen 1,7 % der Gesamtfläche (6.005 km²) sind „sonstige Flächen“. Dazu zählen militärische Übungsplätze, historische Anlagen wie Burgen und Schlösser, „Abbauland“ wie Kies- oder Braunkohlengruben sowie „Unland“ wie Felsen, ehemaliges Militärgelände oder ehemalige Abraumhalden.